Niedersachen klar Logo

Innovative Weiterbildungskonzepte und digitale Angebote für die Daseinsvorsorge

Steuerungsausschuss Südniedersachsen tagt zum 29. Mal


Die Landesbeauftragten Dr. Ulrike Witt (Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Braunschweig) und Dinah Stollwerck-Bauer (ArL Leine-Weser) begrüßten am heutigen Mittwoch die Mitglieder des Steuerungsausschuss Südniedersachsen zur 29. Sitzung. Das regionale Gremium wurde 2014 eingerichtet, um das Südniedersachsenprogramm der Landesregierung zu begleiten. Hier diskutieren Bürgermeister*innen, Landrät*innen und Vertreter*innen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft über Vorhaben, die die Region Südniedersachsen voranbringen.

Als neue Mitglieder nahmen die Göttinger Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, der Göttinger Landrat Marcel Riethig, Goslars Landrat Dr. Alexander Saipa sowie der Liebenburger Bürgermeister Alf Hesse zum ersten Mal am Steuerungsausschuss teil.

Auf der Tagesordnung stand unter anderem das Förderprogramm „Zukunftsregionen in Niedersachsen“. Südniedersachsen hat in einem ersten Schritt erfolgreich eine Ideenskizze für eine Zukunftsregion beim Land eingereicht und erarbeitet jetzt ein regionales Zukunftskonzept für die weitere Bewerbung. „Wenn alles gut läuft,“ so die Landesbeauftragte Witt, „wird das Beste des Südniedersachsenprogramms sich in der Zukunftsregion wiederfinden.“ Beauftragt mit der Erstellung der Bewerbung wurde die SüdniedersachsenStiftung, die in einem Beteiligungsprozess das Zukunftskonzept erarbeiten wird.

Im Fokus der 29. Sitzung standen zudem innovative Projekte der Daseinsvorsorge und der digitalen Transformation von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).


Digitale Hilfe für die Schwangerenversorgung

Frau Dr. Corinna Morys-Wortmann von der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen und Herr Boran Burchhardt von der aidminutes GmbH stellten dem Gremium den aktuellen Stand des Projekts „HEDI – Hebammenversorgung digital unterstützt“ vor.

„In ländlichen Regionen wie Südniedersachsen besteht eine Hebammen-Unterversorgung. Werdende Mütter fühlen sich häufig alleine gelassen, gerade wenn sie besondere Bedarfe haben“, erklärte Dr. Morys-Wortmann.

Digitale Unterstützung kommt von dem Projekt HEDI. Die HEDI-App erleichtert die Kommunikation mit Hebammen, Ärzt*innen und sozialen Anlaufstellen in der Region und bietet sicheres Wissen zum Thema Schwangerschaft in mehreren Sprachen.

Von der App sollen nun auch die Kommunen profitieren. Das geplante Teilprojekt „HEDI IV“ will die Daten, die die App generiert, für Kommunen nutzbar machen, um die Versorgungsplanung regional und zielgruppenspezifisch zu koordinieren, berichtete Boran Burchhardt.


Soziale Teilhabe bei Long COVID-Syndrom

Wie wirkt sich eine Corona-Infektion auf das soziale Leben aus? Was bedeutet es für Menschen nach einer durchlebten Corona-Erkrankung, wenn sie von Langzeitfolgen betroffen sind? Welche Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten können bei einem Long/Post COVID-Syndrom hilfreich sein? Diesen Fragen gehen Wissenschaftler*innen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Braunschweig/Wolfenbüttel und der Medizinischen Hochschule Hannover in dem Verbundprojekt DEFEAT Corona nach.

Vorgestellt wurde das Teilprojekt „Zurück ins Leben?“ von Dr. Stephanie Heinemann und Dr. Sascha Roder vom Institut für Allgemeinmedizin der UMG. Für die Studie zu den Auswirkungen der Pandemie auf das Privat- und Berufsleben der Bevölkerung werden Menschen mit einer Corona-Infektion und bleibenden gesundheitlichen Einschränkungen befragt.

Der Steuerungsausschuss begrüßte den Forschungsschwerpunkt des Teilprojekts, der auf der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe von Long/Post COVID-Betroffenen liegt.

„Von den Ergebnissen des Teilprojekts profitieren auch die Unternehmen in unserer Region, zum Beispiel, wenn es um die Wiedereingliederung von Betroffenen geht“, betonte die Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt.


Weiterbildung nach Maß für KMU im ländlichen Raum

Für das Handlungsfeld „Arbeitskräftepotenziale entfalten!“ des Südniedersachsenprogramms stellte Prof. Dr. Jörg Lahner (HAWK Göttingen) die vorläufigen Ergebnisse des Projekts „Digitale Kompetenzen in der Weiterbildung“ vor. Das Verbundprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, innovative, branchenbezogene und regionalspezifische Weiterbildungskonzepte für KMU im ländlichen Raum zu entwickeln.

„Um die digitale Transformation proaktiv zu entwickeln und zu gestalten, sind Unternehmen darauf angewiesen, die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden weiterzuentwickeln. Gerade in ländlich-peripheren Regionen sollten die Chancen der Digitalisierung genutzt werden, um räumliche, strukturelle und demographische Standortnachteile auszugleichen“, erläuterte Prof. Lahner dem Steuerungsausschuss.

Weiterbildungsbedarfe und –maßnahmen besser aufeinander abstimmen, das soll nun mit Hilfe der exemplarischen Weiterbildungskonzepte gelingen.

„Ich bin überzeugt, dass wir mit den innovativen Weiterbildungskonzepten für KMU und den digitalen Angeboten für die Daseinsvorsorge die Region als Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig stärken und noch attraktiver machen“, erklärte die Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt abschließend.


Ansprechpartnerin für weitere Informationen:

Amt für regionale Landesentwicklung

- Projektbüro Südniedersachsen -

Randy Thomsen

Tel.: +49 551 5074-186

mailto:randy.thomsen@arl-bs.niedersachsen.de

Informationen zum Steuerungsausschuss:

Im Steuerungsausschuss Südniedersachsen entscheiden die Hauptverwaltungsbeamt*innen der Landkreise, der Stadt Göttingen, der Städte und Gemeinden zusammen mit den beiden Landesbeauftragten über die Aufnahme von Projekten in das Südniedersachsenprogramm. Seit 2015 sind 39 Projekte in das Programm aufgenommen worden. Die Gesamtkosten für die Projekte liegen bei rund 108 Millionen Euro.

Informationen zum Projektbüro Südniedersachsen:

Zur Umsetzung des Südniedersachsenprogramms wurde 2014 ein „Projektbüro Südniedersachsen“ eingerichtet. Hier arbeiten Mitarbeiter*innen aus den Landkreisen Göttingen, Goslar, Holzminden, Northeim sowie der Stadt Göttingen und des Landes zusammen, um die Region zu unterstützen. Das Projektbüro hat die Funktion einer regionalen Entwicklungsagentur mit folgenden Aufgaben: Projekte anregen, Projektideen aufgreifen und gemeinsam mit den regionalen Akteuren bis zum Antrag weiterentwickeln. Dabei geht es insbesondere um regional besonders bedeutsame und kreisübergreifende Projekte, die entsprechende Entwicklungsimpulse setzen. Das Projektbüro arbeitet dabei mit bestehenden Netzwerken zusammen und sucht nach Möglichkeiten, die Projekte, die in das Südniedersachsenprogramm aufgenommen wurden, zu fördern.

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.03.2022

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln