Informationen zum Fach- und Wirtschaftsbeirat Südniedersachsen:
Akteur*innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen sind in das Südniedersachsen-programm eingebunden und ergänzen den kommunalen Steuerungsausschuss. In zwei Beiräten unterstützen sie die Entwicklung Südniedersachsens mit fachlicher Expertise aus der Region. Sie haben die Aufgabe, den Steuerungsausschuss bei der Umsetzung des Südniedersachsenprogramms beratend zu unterstützen.
Im Fachbeirat kommen Vertreter*innen verschiedener Verbände und regionaler Akteur*innen aus Südniedersachsen zusammen.
Im Wirtschaftsbeirat kommen Vertreter*innen der regionalen Wirtschaft zusammen, um speziell Themen und Bedürfnisse aus der Wirtschaft aufzugreifen und bei der Umsetzung des Südniedersachsenprogramms einzubringen.
Gemeinsame Sitzung des Fach- und Wirtschaftsbeirats Südniedersachsen
Der Fach- und der Wirtschaftsbeirat Südniedersachsen trafen sich am heutigen Mittwoch (13.07.2022) zu einer gemeinsamen digitalen Sitzung. Die Mitglieder der beiden Gremien informierten sich über den aktuellen Stand der Zukunftsregion Südniedersachsen und die Ergebnisse des Projekts „Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Dorf“.
Zukunftsregion Südniedersachsen
Die Region Südniedersachsen hat Ende Juni ihre Bewerbung als Zukunftsregion in dem neuen Förderprogramm des Landes, „Zukunftsregionen in Niedersachsen“, eingereicht. Rico Krieger (SüdniedersachsenStiftung) stellte das Zukunftskonzept und die Planungen der Region vor.
Die Mitglieder der Beiräte begrüßten die inhaltliche Fokussierung des Konzepts auf die beiden Handlungsfelder „Regionale Innovationsfähigkeit“ und „Wandel der Arbeitswelt, Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe“.
Positiv hervorgehoben wurde der breite Beteiligungsprozess. In verschiedenen Workshops hatten die Beiratsmitglieder sowie zahlreiche weitere Akteur*innen aus der Region die Möglichkeit, an der Konzeptentwicklung mitzuarbeiten und ihre Ideen und Impulse für die künftige Zusammenarbeit und die Entwicklung von Projekten in der Zukunftsregion einzubringen.
Neben der thematischen Ausrichtung des Konzepts diskutierten die Mitglieder die Einbindung der Wirtschaft und der Fachverbände in die geplante Organisationsstruktur der Zukunftsregion Südniedersachsen.
„Mit dem Südniedersachsenprogramm haben wir bereits in der Vergangenheit die Einbindung der Wirtschaft und der Fachverbände in die Regionalentwicklung etabliert. Das neue Förderprogramm gibt uns die Möglichkeit sowohl Wirtschafts- und Sozialpartner*innen als auch zivilgesellschaftliche Akteur*innen noch enger einzubeziehen und zu beteiligen“, erklärte die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Dinah Stollwerck-Bauer.
Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Dorf
Dörfer sind auch heute noch erstaunlich vitale und attraktive Wirtschaftsstandorte mit einer vielfältigen Wirtschaftsstruktur! Zu diesem Ergebnis ist ein interdisziplinäres Team der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen) gekommen, das die Bedeutung von Unternehmen in südniedersächsischen Dörfern untersucht hat. Vorgestellt wurden die Ergebnisse des Projekts „Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Dorf“ von Prof. Dr. Ulrich Harteisen (HAWK). Im Fokus der Untersuchung lagen die Dörfer der Flecken Bevern im Landkreis Holzminden und Bovenden im Landkreis Göttingen sowie der Gemeinde Katlenburg-Lindau im Landkreis Northeim. Es hat sich gezeigt, dass alle Dörfer, unabhängig von der Größe, relativ viele Unternehmen aufweisen. Diese sind jedoch oft nicht sichtbar oder bekannt.
Für eine zukunftsfähige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Dorf hat das Projekt übertragbare Handlungsempfehlungen abgeleitet. Maßnahmen, wie die Etablierung eines Standortmarketings, der Aufbau einer lokalen Wirtschaftsförderung auf Gemeindeebene und eine bessere Einbindung in regionale Netzwerke, sollen gewährleisten, dass Dörfer auch in Zukunft vitale und attraktive Wirtschaftsstandorte bleiben.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Leben und Arbeit in der Dorf- und Regionalentwicklung zusammengedacht werden müssen. „Wichtige Zukunftsfaktoren für den Wirtschaftsstandort Dorf sind nicht nur die Breitbandanbindung und die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften, sondern auch die weichen Standortfaktoren, wie die Attraktivität von Dorf und Landschaft oder gute Beziehungen zur Nachbarschaft“, so Prof. Dr. Harteisen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
14.07.2022
zuletzt aktualisiert am:
01.09.2022